Hauke Brost (61) ist seit 1971 Journalist und gilt als bundesweit bekannter Partnerschafts-Experte. Sein Fachgebiet ist die Partnerschaftsberatung in all ihren Facetten. Die Liste von Brosts Auftraggebern ist lang. Zu ihnen gehörten unter anderem „Bild der Frau“, „Cosmopolitan“ und „RTL“. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Bücher, darunter die Bestseller „Wie Männer ticken“, „Wie Frauen ticken“ und „Wie Teenies ticken“. Sein neustes Werk reiht sich in diese Tradition ein und trägt den Titel „Wie Singles ticken“. Das fanden wir spannend und haben genau nachgefragt.
Herr Brost, zunächst waren Sie als Journalist mit Spezialgebiet Kriminalistik und als Reporter tätig. Was hat Sie schlussendlich dazu bewogen, sich dem Thema Partnerschaft zu widmen?
„Die Missverständnisse zwischen Mann und Frau sind immer noch – neben der Gesundheit – „das“ große gesellschaftliche Thema; es beschäftigt Millionäre und Bettler, ältere Menschen und jüngere, Menschen aus bildungsfernem Milieu und Akademiker. Die Missverständnisse sind merkwürdigerweise auch nicht weniger geworden in den letzten Jahrzehnten. Da ich als Reporter gewohnt bin, Menschen zu öffnen und ihnen auch ganz persönliche Geheimnisse zu entlocken, habe ich mich bewusst für das „Thema Nr. 1“ entschieden und nach dem Erfolg von „Wie Männer ticken“ war klar: Das wird eine extrem erfolgreiche Buchreihe (bisher über 300.000 verkaufte Bücher!). Es folgten dann „Wie Frauen ticken“, „Wie Teenies ticken“, „Wie Familien ticken“ und „Wie die lieben Kollegen ticken“. Nun fehlte ein ganz konkreter Ratgeber, der Singles wirklich hilft – vom ersten Date bis zu den immer wiederkehrenden Fehlern, die Frauen beim Beginn einer Beziehung machen. Da half mir natürlich auch, dass ich selbst ein Mann bin.“
Ihr jüngstes Werk „Wie Singles ticken“ ist soeben erschienen. Was hat Sie inspiriert, dieses Buch zu schreiben?
„Schon bei den Interviews für die anderen Bestseller kam das Thema immer wieder hoch: Woran liegt es, dass man niemals die oder den Richtige(n) findet? Es stellte sich heraus: Die Menschen machen immer dieselben Fehler. Und viele sind nicht darauf trainiert, den anderen sofort gründlich zu durchschauen. Ich habe für das Buch den Ausdruck „Single-Profiler“ erfunden und ganz ehrlich: Wer das liest, der ist am Ende einer.“
Ticken Singles wahrhaftig anders als Menschen in einer festen Partnerschaft? Was ist der größte Unterschied?
„Singles unterscheidet von Menschen in einer festen Partnerschaft, dass sie mit ganz anderen Augen durch die Welt laufen. Irgendwie steht die Frage nach der eigenen Zukunft immer im Hintergrund. Wie wird mein Leben weitergehen? Was kommt noch? Wie werde ich in 20, 30 Jahren leben? Die Frage „Was hält das Leben noch für mich bereit?“ ist für Singles besonders wichtig. Ansonsten, ganz ehrlich: Es sind normale Wesen aus Fleisch und Blut, an die man sich ruhig heranwagen darf!“
Was halten Sie generell von Partnersuche im Internet und Online-Partnervermittlungen?
„Zweifellos wird sie immer wichtiger. Wir stehen bei der Online-Partnersuche noch ganz am Anfang. Wir können uns heute kaum vorstellen, wie das in 20 Jahren abgehen wird. Nur ein Beispiel. Ich selbst habe ein Konzept für eine Application fürs iPhone erarbeitet, das die Online-Partnersuche auf die Straße verlegt: Künftig piept das Handy, wenn sich im Umkreis von 200 m jemand aufhält, dessen selbst eingegebenes und vom Betreiber registriertes Profil ein gegenseitiges Interesse signalisieren könnte; GPS führt die beiden Kandidaten bis auf 10 m aneinander heran und – „pling“ oder „nein danke“, aber es ist ein sozialer Kontakt zustande gekommen! Da kommt noch was auf uns zu …“
Inwiefern unterscheidet sich Ihrer Meinung nach die Online-Partnersuche von der traditionellen? Welchen unterschiedlichen Herausforderungen müssen sich Singles stellen?
„Die Unterschiede sind nicht groß, allerdings ist online natürlich die Auswahl viel größer. Aber nach wie vor hat auch die „traditionelle“ Vermittlung eine gute Chance; möglicherweise ist die Kombination von beidem ein guter Weg – so wie Tageszeitungen heute längst nicht mehr nur gedruckt, sondern auch online verfügbar sind. Der Mix macht’s. Singles haben es online leichter, weil sie nicht mehr aktiv ein Partnervermittlungsbüro aufsuchen müssen. Die Hemmschwelle ist dadurch online niedriger, allerdings ist auch die Gefahr größer, dass sich jemand online ganz anders präsentiert, als er in Wirklichkeit ist.“
Verglichen mit den Chancen bei der traditionellen Partnersuche: Wie schätzen Sie die Chancen ein, bei einer Online-Partnervermittlung den richtigen Partner zu finden?
„Ich denke, dass sie online bei mindestens 30 % liegt und traditionell bei 20 %.“
Was raten Sie Langzeitsingles, die kurz davor sind, die Hoffnung aufzugeben?
„Sie niemals aufzugeben.“
Gibt es für jeden Topf den passenden Deckel?
„Natürlich, ja.“
Vielen Dank für das Gespräch!
Möchten Sie weitere Information über Hauke Brost und seine Arbeit erfahren, kontaktieren Sie ihn unter [email protected] oder besuchen Sie seine Homepage www.haukebrost.de. Der direkte Link zu seinem Werk „Wie Singles ticken“ lautet http://www.schwarzkopf-verlag.de/vorschau/herbst-2010/wie-singles-ticken.php