Von der Online-Partnersuche zum persönlichen Treffen: Was Ihre Körpersprache über Sie verrät und wie Sie Missverständnisse vermeiden. Verhaltenstipps aus der Kommunikationsforschung.
Heute ist es endlich soweit! Nach Wochen voller Abende vor dem Computer, angeregter Telefonate und dem wildem Austausch von E-Mails sitzt Lutz nervös und aufgeregt in einem Café und wartet auf Susi. Ein Foto von seiner Verabredung hat er zwar bereits gesehen, aber manchmal wirken Personen auf Fotos ja ganz anders als in der Realität. Und ob die vorangegangenen Gespräche mit Susi vielleicht nur deshalb so angeregt waren, weil die Anonymität des Internets ihnen beiden Sicherheit gab, wird sich nun zeigen.
Nun steht sie also an für Lutz und Susi, die Feuertaufe. Lutz ist natürlich etwas zu früh da, während sich die Dame ein paar Anstandsminuten gönnt. Angespannt und mit gebeugter, starrer Körperhaltung blickt Lutz auf die Tür. Jedes Mal, wenn sie sich öffnet, zuckt er zusammen. Sein linker Fuß tippelt unentwegt nervös unter dem Tisch auf dem Boden. Ohne es zu merken, kaut er auf seinen Fingernägeln. Spätestens jetzt sollte Lutz kurz innehalten. Soll das wirklich der erste Eindruck sein, denn Susi von ihm erhält? Bevor Lutz also den Panikschweiß in seinem Nacken spürt, sollte er mehrmals tief durchatmen und überlegen, wie er auf Susi wirken möchte.
Körpersprache und das erste Date: Worauf Sie achten sollten
Wie wir uns durch Körperhaltung, Gestik und Mimik selbst präsentieren, bestimmt, wie andere Personen uns wahrnehmen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein gesundes Selbstbewusstsein in vielen Lebensbereichen der Schlüssel zum Erfolg ist. Selbstbewusste – nicht jedoch arrogante oder schüchterne Personen! – wirken auf ihr Umfeld attraktiv, erfolgreich und sympathisch. Keinesfalls sollte man also bei einem ersten Treffen mit einer unbekannten Person eingeschüchtert oder arrogant wirken.
Erinnern Sie sich einmal zurück an einen Moment, in dem Sie mit einer extrem schüchternen Person zusammengetroffen sind. Wird Schüchternheit bei Kindern oft noch als niedlich empfunden, wirken schüchterne Erwachsene oft zögerlich oder gar inkompetent auf andere. Schüchternheit kann ebenfalls als Desinteresse interpretiert werden – alles Dinge, die man beim ersten Date ja eigentlich gerne vermeiden möchte.
Wenn blockierende Schüchternheit das eine Extrem ist, das es zu vermeiden gilt, so ist Arroganz das andere Extrem. Bei vielen Leuten verbirgt sich hinter Arroganz Angst oder Unsicherheit. Wie aber sollen Außenstehende dies wissen, da man in Köpfe nicht hineinblicken kann?
Achten Sie einmal auf Ihre eigene Körpersprache: Arroganz signalisieren Sie in der zwischenmenschlichen Interaktion durch ein nach vorne bzw. oben geschobenes Kinn oder einen musternden Blick. Unterlassen Sie dies besser! Doch nun zurück zu unseren zwei Personen im Café.
Das erste Treffen vis-à-vis: Verhaltenstipps für Ihr erstes Date
Als sich die Tür schließlich zum gefühlten hundertsten Mal öffnet, betritt Susi das Café. Und Lutz? Lutz gerät in Panik. Was nun? Einerseits möchte er nicht zu euphorisch wirken, andererseits auch nicht zu gleichgültig. Susi mit gespielter Coolness zu ignorieren wäre albern. Aufzuspringen und Susi wild gestikulierend ein überlautes „Hallo“ entgegenzurufen wäre hingegen etwas zu viel des Guten. Wie also den richtigen Mittelweg zwischen zu viel Coolness und zu viel Nervosität finden, um attraktiv, sympathisch, nahbar, aber nicht naiv, verzweifelt oder gar trottelig zu wirken? Da Susi Lutz immer noch nicht entdeckt hat, jedoch in seine Richtung schaut, könnte Lutz mit dem Kopf winken und lächelnd die Hand zum Gruße heben. Auf diese Weise könnte er Susis Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ohne gleich das ganze Café auf sich aufmerksam zu machen.
Ein leichtes Nach-hinten-Werfen des Kopfes und ein zurückhaltendes Heben der Hand wirken laut Ergebnissen der Kommunikationsforschung sympathisch und ziehen die Aufmerksamkeit einer Person auf Sie.
Susi steht mittlerweile vor Lutz. Nun stellt sich die Frage nach der richtigen Begrüßung. Lutz weiß nicht so recht, ob er sitzen bleiben oder aufstehen soll. Soll er Susi die Hand reichen oder sie aufgrund des vertrauten E-Mail-Kontaktes gleich in die Arme schließen? Soll er ihr gar einen Begrüßungskuss auf die Wange geben? Irgendwie kenne sie sich ja, aber irgendwie auch nicht. Und wäre Susi eine Umarmung überhaupt recht? Würde sie eine entgegengestreckte Hand als Abweisung auffassen? Was soll Lutz tun?
In jedem Fall sollte er aufstehen, denn ein Hauch von Gentleman ist auch im 21. Jahrhundert noch gerne gesehen und absolut nicht albern! Aber was dann?
Auch hier haben Kommunikationsforscher Lösungen parat. Solche Situationen meistern Sie am besten, indem Sie Ihr Gegenüber freundschaftlich mit der Hand an dessen Ellbogen oder Schulter berühren und die Person namentlich begrüßen. Solche Berührungen an Schulter oder Ellbogen sind unaufdringlich und dezent, helfen aber Kontakt aufzunehmen und eine Beziehung zu einer anderen Person aufzubauen.
Wenn Sie sich dann an einen Tisch setzen, sollten Sie sich am besten in einem 90-Grad-Winkel – also eher nebeneinander als frontal gegenüber – setzen. Der 90-Grad-Winkel fördert eine offene, informelle, vertraute und entspannte Kommunikation, während ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht oft eine ernstere Atmosphäre erzeugt.
Susi und Lutz sitzen nun gemeinsam an einem Tisch und das Eis ist gebrochen. Durch ihren vorherigen E-Mail-Kontakt haben sie bereits ausreichend Themen gesammelt, sodass es eine Leichtigkeit ist, ein Gespräch zu eröffnen. Die ist ein großer Vorteil der Online-Partnervermittlung!
So signalisieren Sie Interesse an den Worten Ihres Gegenübers
Wer Lutz und Susi beobachtet, wird unschwer erkennen, dass die beiden in ein intensives Gespräch verwickelt sind, welches nicht ins Stocken zu geraten scheint. Im Gegenteil, denn beide demonstrieren durch ihre Körperhaltung, ihre Gestik und Mimik großes Interesse an dem, was der andere zu sagen hat.
In der Kommunikationsforschung gelten einige Grundregeln, wie Sie Ihrem Gegenüber im Gespräch Interesse vermitteln: Ein Kopfnicken zeigt Ihrem Gesprächspartner, dass Sie seinen Worten folgen und aktiv zuhören. Dadurch wird der Gesprächsfluss aufrecht erhalten und Ihr Gegenüber zum Weitersprechen ermutigt. Ihr Körper sollte ebenfalls zu Ihrem Gesprächspartner hin zeigen und sich in seine Richtung neigen.
Auch sollten Sie von Zeit zu Zeit Blickkontakt suchen oder Ihren Blick auf das Objekt richten, von dem gerade die Rede ist. Wenn Susi Lutz zum Beispiel erzählt, wieso sie einen Verband trägt, sollte Lutz diesen auch einmal anblicken. Auch indem Sie Satzteile oder Worte Ihres Gegenübers wiederholen, zeigen Sie, dass Sie seinen Worten gespannt und aufmerksam folgen.
Humor kann ein schwieriges Thema sein, wenn sich zwei Menschen noch nicht so gut kennen. Es kann vorkommen, dass Ihr Gegenüber nicht weiß, wann Sie einen Scherz machen und wann nicht, denn nicht alle Menschen signalisieren dies durch Mimik und Gestik. Vergessen Sie daher nicht, dass Ihr Gegenüber ohne entsprechende Körpersprache nicht erkennen kann, ob Sie gerade scherzen oder nicht.
Auch hierfür gibt es laut Kommunikationsforschung eine eindeutige Geste, die Missverständnisse vermeidet: Neigen Sie Ihren Kopf zu einer Seite und zwinkern sie leicht mit dem Auge. Wem das zu gekünstelt erscheint, kann auch einfach lächeln oder schmunzelnd hinzufügen, dass es sich bei der letzten Aussage um einen Scherz handelt. Wie auch immer Sie sich verhalten, denken Sie daran, dass Ihr Gegenüber Sie nicht kennt und erwarten Sie nicht, dass er Ihre Gedanken lesen oder Sie blind verstehen kann!
Lutz und Susi scheinen jedenfalls mit keinerlei kommunikativen Missverständnissen zu kämpfen zu haben, und nicht nur Lutz scheint von Susi mehr als nur angetan. Auch Susi möchte Lutz signalisieren, dass sie ihn sehr attraktiv findet. Doch wie?
Wie Sie zwischenmenschliches Interesse signalisieren, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen
Kommunikationsforscher empfehlen hierfür dieselben Mittel, die Sie auch nutzen können, um zu zeigen, dass Sie den Worten Ihres Gegenübers interessiert folgen: eine offene, der anderen Person zugewandte Körperhaltung, ein Lächeln und ein langer Blickkontakt. Besonders Frauen demonstrieren Zuneigung gerne dadurch, dass sie den Kopf leicht schräg legen, das Kinn senken und unter ihren Augenbrauen hervorblicken. Auch der weibliche Schmollmund oder das Lippenbeißen stehen für Interesse. Ebenfalls können kurze Berührungen Interesse signalisieren, so zum Beispiel beim gemeinsamen Lachen über einen Scherz. Und manche Dinge darf man auch schon beim ersten Date in Worte fassen. Zum Beispiel, dass man eine schöne Zeit hatte und sich freuen würde, den anderen wieder zu sehen!
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